Wem gehört der heutige Tag? Nicht dem Samichlaus widme ich den heutigen Blog, sondern den andern guten Geistern, die teilen, die grosszügig aus dem vollen Sack schöpfen, die überraschend auftauchen und Leben in die Stube bringen, die Kinderaugen zum Glänzen bringen und hungrigen Mägen etwas Knuspriges anbieten, die im schönen altertümlichen Gewand allseits Staunen erwecken, die von früh bis spät auf dem Beinen sind: genau, den Freiwilligen! Ja, unsern motivierten, aufgestellten und kreativen freiwilligen Museumsmitarbeiterinnen und -mitarbeitern, die in der vergangenen Saison einen wichtigen Beitrag zum Erfolg des Museum Aargau geleistet haben.
Heute ist Ihr Tag!
Von der UNO wurde der 5. Dezember zum International Volunteer Day erklärt. Heute (aber nicht nur heute) möchten wir all jene feiern, die im vergehenden Jahr ihre Zeit, Ideen und Kraft mit den Menschen um sie herum geteilt haben.
Freiwillige hier und dort – und überall
Die Museumsfreiwilligen sind in sehr guter Gesellschaft: weltweit engagieren sich Millionen von Menschen jeden Alters dafür, dass unsere Erde “a better place” wird: Freiwillige besuchen Kranke, leiten Pfadi-Lager, säubern Seeufer, chauffieren Behinderte, trainieren die Junioren – und waschen danach deren Shirts, erteilen Sprachkurse und integrieren Migrantinnen und Migranten, besuchen Nachbarn, öffnen ihren Mittagstisch, engagieren sich politisch, entlasten Eltern kranker Kinder, bringen Mahlzeiten zu Betagten, reissen Unkraut aus, helfen bei Erdbeben, Sportevents und in der Feuerwehr, sammeln Kleider, Unterschriften und Nahrungspakete, arbeiten ehrenamtlich im Vorstand und geben Auskunft im Flughafen Calgary, empfangen Gäste in der Art Gallery of Toronto, kämpfen für den Regenwald und schreiben Briefe an Gewissensgefangene. Und nicht zuletzt unterstützen und beleben sie das Museum Aargau, das neben vielen anderen Institutionen Mitglied bei BENEVOL ist.
Was habe ich an Tätigkeiten vergessen? Wer ist sonst noch aktiv und in welchen Bereichen? Wir freuen uns auf Meldungen und Erzählungen hier im Blog über das Engagement von Freiwilligen in den verschiedensten Bereichen in unserer Gesellschaft.
“We are the world”
Stellen Sie sich vor, wenn alle Freiwilligen der Erde im selben Land wohnten, so wäre das die 10.grösste Nation der Welt! Ich bin echt stolz, zu dieser grossen Nation zu gehören!
Und als Leiterin des Freiwilligenprogramms des Museum Aargau bin ich glücklich, mit einem so engagierten und sympathischen Team von Freiwilligen arbeiten zu dürfen. Sie alle sind mir und uns im Museum wertvolle Mitdenker, Mitwirkende und Gegenüber!
Ein grosser Spenden-Scheck
Wenn die 80 Museumsfreiwilligen zum Saisonende ihre Stundenerfassungen einreichen, so überkommt mich jeweils eine Mischung zwischen Ehrfurcht, Dankbarkeit und Respekt:
sie haben im Jahr 2012 gesamthaft gegen 5’000 Stunden ihrer kostbaren Zeit dem Museum Aargau und seinen Besuchern und Besucherinnen geschenkt! Diese wertvolle Spende entgegenzunehmen, ist uns als Museum eine grosse Ehre und Verpflichtung.
Das Museum lebt
Aber noch berührender als diese imposante quantitative Erfassung der Leistungen ist für mich das, was die Freiwilligen damit bewirkt und selber erlebt haben: sie zeigten Menschen, dass ein Historisches Museum etwas Spannendes, Sinnliches und Lebendiges ist. Sie recherchierten gewissenhaft, erfassten Daten von Besuchern und solche im Inventar und halfen uns dabei, den Riesen-Berg an Karteikarten zu verkleinern. Sie versetzten sich in die Rollen alter Schlossbewohner/innen. Sie machten sich die Hände schmutzig beim Jäten, Bretzeln, Stände aufbauen und Kochen. Sie empfingen Gäste und schenkten ihnen Aufmerksamkeit und Zeit. Sie trösteten Kinder, zeigten Schwerter, spannten Pfeilbogen, erzeugten theatralische Spannung, sangen und musizierten und behielten bei Anlässen mit Tausenden von Besuchern einen kühlen Kopf.
Jede einzelne Stunde geniessen
Es ist schön zu sehen, dass sich unsere Museumsfreiwilligen auch stetig weiter entwickeln, sich selbst und andere Menschen besser kennenlernen, sich herausfordern lassen. Einige haben mir beim Schluss-Fest im November von ihrem ganz persönlichen Highlight in der letzten Saison erzählt.
Der Stundenerfassungs-Tabelle einer Museumsfreiwilligen lag folgende Karte bei: schöner kann man’s gar nicht sagen, dass bei der Freiwilligenarbeit die Zahlen bei weitem nicht alles sind.
Ich danke jeder und jedem Museumsfreiwilligen von Herzen für das wertvolle Engagement! Was waren wohl Ihre persönlichen Glanzpunkte in der Freiwilligen-Saison 2012 im Museum Aargau? Ich bin freudig gespannt auf Rückmeldungen hier im Blog.
Eva Roth-Kleiner, Leiterin Freiwilligenprogramm Museum Aargau